| Bechert,
Karl / 1901-1981
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Geburtsdatum | 23.08.1901
[⇒ 2026 - 125.
Geburtstag] |
Geburtsort | Nürnberg |
Sterbedatum | 01.04.1981
| Sterbeort | Weilmünster-Möttau |
Wirkungsorte | München ; Gießen ;
Gau-Algesheim ; Mainz ; Bonn |
Berufe/Stellungen | Physiker ;
Hochschullehrer ; Abgeordneter ; Bürgermeister |
Fachgebiete | Physik ; Bildung. Erziehung ;
Politiker und historische Persönlichkeiten |
Werke (Auswahl) | Die Struktur des
Nickelspektrums, Phil. Diss., München 1925 ; Der Wahnsinn des Atomkriegs, Diederichs,
Düsseldorf, Köln 1956 ; Deutsche Politik im Schatten der Atomdrohung, Arbeitsausschuss
Kampf dem Atomtod, Bonn 1963 ; Mit Christian Gerthsen: Atomphysik. Theorie des Atombaus, Sammlung
Göschen, 3 Bände, Walter de Gruyter, 1. Auflage 1938, 4. Auflage 1963 |
Biogramm |
Besuch des humanistischen Gymnasiums in München 1911 bis 1920; Studium der
Physik, Mathematik und Chemie von 1920 bis 1925 in München; seit 1922 wissenschaftliche
Hilfskraft, Hilfsassistent und Doktorand bei Arnold Sommerfeld (1868-1951); nach einem Aufenthalt an
der Universität Iowa promovierte er mit der Arbeit "Über die Struktur des Nickelspektrums"
am 23. Juli 1925 summa cum laude; 1925-1926 Stipendiat der Rockefeller-Stiftung in Madrid; 1926
Assistent am Institut für theoretische Physik bei Prof. Sommerfeld in München; 1930
Habilitation und Privatdozent für Physik bis Ende Oktober 1933; Vortragsreisen mit Prof.
Sommerfeld nach Südindien und Ceylon; 1933 Direktor des Instituts für Theoretische Physik
an der Ludwigs-Universität Gießen; 1945 Rektor der im Lehrangebot reduzierten Hochschule
für Bodenkultur und Veterinärmedizin, aus der bald die Justus-Liebig-Universität
hervorging; April 1946 Professor an der neu gegründeten Universität Mainz und Direktor des
Instituts für Theoretische Physik; Wohnsitz in Gau-Algesheim; Mandate in der Kommunalpolitik
(Stadtrat, Beigeordneter, Mitglied im Kreistag Bingen) wie schon 1945 als Bürgermeister in
Donsbach/Dillkreis oder Stadtrat und Beigeordneter in Gießen; als Direktkandidat des
Wahlkreises Waldeck/Nordhessen SPD-MdB von 1957-1972; Vorsitzender der Landesvereinigung zur
Erhaltung und Förderung der christlichen Simultanschule in Rheinland-Pfalz, die für ein
kommunales nicht konfessionsgebundenes Schulwesen eintrat; 1978 Umzug nach
Weilmünster-Möttau; über viele Jahre Austausch mit Albert Schweitzer; als
Wissenschaftler und Politiker warnte er vor den Gefahren auch der zivilen Nutzung der
Radioaktivität und engagierte sich gegen Atombombenversuche, die atomare Bewaffnung und den Bau
von Atomkraftwerken; der frühe Mahner vor den Gefahren für Natur, Umwelt und Frieden
gehörte 1980 zu den Initiatoren und Organisatoren des "Krefelder Appells" gegen die Zustimmung
der Bundesregierung zur Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern; das Haus
der Sozialdemokratischen Bildungsinitiative (SBi) Gau-Algesheim trägt den Namen
"Karl-Bechert-Haus". --- [Text von Norbert Diehl (per Email am 01.08.2018)] |
Quellen | - Kohl, Ralf:
Das politische Wirken Professor Karl Becherts von 1956-1972. Eine Studie über (un-) politisches
Verhalten, Diss. phil., Mainz, 1993
- Friedrich, Kurt: Karl Bechert, 1901-1981. Wissenschaftler und
Politiker aus Verantwortung, in: Gau-Algesheim. Historisches Lesebuch, 1999, S. 128-133
- Gottfried
Schüz: Albert Schweitzer und Karl Bechert - Visionäre und Vorkämpfer für eine
friedvolle Zukunft Vortrag zur Eröffnung einer gleichnamigen Ausstellung am 1. April 2014 im
Rathaus der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim
| Quellen (WWW) |
| GND-Nr. | 119127059 |
Zitierlink |
http://www.rppd-rlp.de/pk06549 |
Zuletzt bearbeitet: | 02.08.2018 |
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