| Mainzer,
Joseph / 1801-1851
|
Geburtsdatum | 21.10.1801
| Geburtsort | Trier |
Sterbedatum | 10.11.1851
[⇒ 2026 - 175.
Todestag] |
Sterbeort | Manchester |
Berufe/Stellungen | Musiklehrer ;
Komponist |
Fachgebiete | Musik.
Musikwissenschaft |
Werke (Auswahl) | Bibliographie bei
Graetschel (s. b, 132-146) |
Biogramm |
Musikpädagoge und Komponist. - M besuchte bis 1822 die Dommusikschule und das
Gymnasium Trier, anschließend Ausbildung im Saarrevier zum Bergingenieur, Abbruch wegen
Brustleiden. Nach Abschluß am Gymnasium 1824 Studium am Priestersemin. Trier, 1827
Priesterweihe. Bischof Hommer förderte die musikalische Ausbildung. M machte eine Studienreise
über Darmstadt, München, Augsburg und Wien nach Italien; in Rom gab er Singstunden und
konponierte eine große Messe. M wurde u.a. v. Pius VII geehrt. Wieder in Trier wurde M 1829
Dompsalterist und Musiklehrer am Bischöflichen Priesterseminar Trier und am Schullehrerseminar.
Aufführung anspruchsvoller Werke, eigener Kompositionen und erste Publikationen ("Singschule")
belebten das Trierer Musikleben. Die Aufnahme protestantischer Kirchenlieder in eine mit Schulrat
Gratz veröffentlichte Sammlung erregte ebenso Ärgernis wie die Teilnahme an der
modernistischen "Reformbewegung" junger Geistlicher. Nach einer polizeil Untersuchung wegen offener
"Polenbegeisterung" verließ M 1832 Trier. In Paris arbeitete er als Musikschriftsteller und
Kritiker, baute seine Trierer Erfolge mit Laienchören in Singschulen mit Tausenden vorwiegend
proletarischer Teilnehmer weiter aus. Unter polit. Druck des Regimes Louis Philipps ging er -
inzwischen verheiratet - 1841 nach England. Dort war ihm überwältigender Erfolg beschieden
mit der Volkssingbewegung unter der Parole "Singing for the Million". Durch seine "Musical Times"
verbreitete er die musik- und volkspädagogischen Ideen. Auch in Schottland und besonders in
Manchester schwoll die "Mainzer-Bewegung" an; bei jeweils 5000 Teilnehmern hatte er triumphale
Erfolge. Bis heute gilt Mainzer besonders in England als großer Musikerzieher. - --- [Daten
übernommen aus: Guido Groß, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer Biographisches
Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4] |
Quellen | - Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Hamm bzw. Herzberg 1975 ff., 5
(1993) 584 f.
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, München 1995 ff, 6 (1997)
573-574
- Wolfgang Graetschel: Theorie und Praxis im musikerzieherischen Wirken Josef M's,
Wolfenbüttel/Zürich 1976
- Guido Groß: Joseph M, ein Trierer Musiker, in:
Trierisches Jahrbuch, 1950 bis 1960, 1955, 86-90
- Ders: M, in: Kurzbiographien von Mittelrhein und
Moselland, Trier 1967-1975, 288
- Alois Thomas: Joseph M, ein Trierer "Reformgeistlicher" und
bedeutender Musiker, in: Trierer Theologische Zeitschrift, 57 (1948) 87-101
| GND-Nr. | 118576518 |
Zitierlink |
http://www.rppd-rlp.de/pta0792 |
Zuletzt bearbeitet: | 11.07.2006 |
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