| Henney, Hermann /
1877-1961 |
Geburtsdatum | 26.09.1877
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Geburtsort | Hachenburg |
Sterbedatum | 15.02.1961
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Sterbeort | Berlin-Zehlendorf |
Berufe/ Stellungen | Elektroingenieur |
Fachgebiete | Industrie. Handwerk |
Beziehungen (Link) | Henney, Arthur / 1881-1958; |
Werke (Auswahl) | Die Elektrizitätswerke der Stadt
Trier. Bau- und Entwicklungsgeschichte 1902-1913, Trier 1913 |
Biogramm |
Ingenieur der Elektrotechnik. - Nach Besuch des Realgymnasiums in Diez studierte H
bis 1898 Elektrotechnik an der Technische Hochschule Darmstadt. Anschließend war er in
verschiedenen Industriefirmen tätig. Im Frühjahr 1902 kam er nach Trier. Mit ihm, der als
Betriebsdirektor seit 1907 auch das Elektrizitätswerk und dazu seit 1905 die
Straßenbahnen verantwortl. leiten sollte, hatte man einen tüchtigen Elektroingenieur und
zugleich einen technisch versierten Konstrukteur berufen, den umfangreiche Maßnahmen
erwarteten. Seit 1902 entstand im westl. Stadtteil ein Elektrizitätswerk, Hochleitungen mit
Maschinenhalle, Kesselhaus und den erforderl Bauten für die Akkumulatoren und die anderen
Einrichtungen. Zur Einbeziehung der Wasserkraft ging man 1908 an die Errichtung eines
Staukraftwerkes an der Dhron. Zur Erweiterung des Trierer Elektrizitätswerkes wurde der Ausbau
der Überlandzentrale zur Versorgung der Kreise und Gemeinden mit einem Einwohnereinzugsbereich
v. fast 500 000 Menschen in Angriff genommen. Auf H's Initiative wurde die Zahl der
Straßenbahnwagen erhöht und das Liniennetz ausgeweitet. 1906 konstruierte H einen
elektrischen Sprengwagen der Straßenbahn, der mit dazu beitrug, daß Trier "zu den
saubersten Städten des Rheinlandes" gehörte. Zur Sicherung der Krisenfestigkeit
gründete H 1917 mit 30 Prozent Anteil der Stadt die "Kraftversorgung der südl.
Rheinprovinz und angrenzender Gebiete GmbH" - Das Ende des Ersten Weltkriegs setzte der weiteren
Planung ein vorzeitiges Ende. Während der Separatistenunruhen wurde H verhaftet, weil er aus
Protest gegen die Willkür der Separatisten um 18 Uhr den Strom sperren ließ und wenig
später Sabotagehandlungen gegen die Franzosen abwehrte. H wurde schließl in das
unbesetzte deutsche Gebiet ausgewiesen, aus dem er nicht mehr nach Trier zurückkehrte. -
--- [Daten übernommen aus: Günther Molz, in: Monz, Heinz / 1929-2012 (Hrsg.): Trierer
Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4] |
Alternatives o. ergänzendes Biogramm |
Ab Oktober 1926 Direktor der Märkischen Elektrizitäts-AG MEW in Berlin;
1933 Entlassung, nachdem das Unternehmen durch NSDAP und die Nationalsozialistische
Betriebszellenorganisation NSBO unter Druck geraten war; danach im Vorstand der
Überlandzentrale Pommern tätig; das 1928/1929 von der MEW erbaute Henneysche Haus in der
Wasgenstraße 7 steht heute auf der Denkmalliste der Stadt Berlin; Bruder von Arthur
Henney |
Quellen | - Christian Stöck:
Aus meinen Erinnerungen an die Besatzungszeit der Stadt Trier, Trier 1930
- Emil Zenz: Geschichte
der Stadt Trier, 3 Bde., Trier 1967-1973, Band 1, 220 ff; und Band 2, 54 ff.
- Emil Zenz: Die
kommunale Selbstverwaltung der Stadt Trier seit Beginn der preußischen Zeit 1814-1959, Trier
1959, 102 ff.
- Emil Zenz: Schlecht gefahren ist besser als gut gegangen, Trier 1955
- Emil Zenz:
Die Stadt Trier im 20. Jahrhundert, Trier 1981, 112
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Weitere Informationen | |
GND-Nr. | 127737588 |
Zitierlink |
http://www.rppd-rlp.de/pta0500 |
Zuletzt bearbeitet: | 25.06.2013 |